1. Tag
>> Pontivy
Nach unserer laaaaaangen Nachtfahrt, die alle unbeschadet und fröhlich überstanden haben, sind wir heute durch Pontivy gewandert. Als Einstieg hat Jasmin uns über die Geschichte, Architektur und Einwohner sowie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten informiert, die wir im Anschluss teils gemeinsam und teils in kleinen Gruppen und auf eigene Faust angesehen haben.
Einige von uns haben einen Supermarkt entdecket, andere wiederum haben auf der Suche nach selbigem weitere Berliner Touristen kennengelernt. Wir haben ein Schloss umrundet, eine Kathedrale besichtigt und den Tag in einer kleinen urigen Crêperie ausklingen lassen. Bestellen musste natürlich jeder alleine, aber vorher geübt wurde gemeinsam – und Dominik war mutig genug, am Ende die l‘ addition für seinen Tisch zu verlangen, die er dann aber prompt über die Gesamtsumme von 1XX € bekam 😀
Dominik war kurzfristig pleite, wir alle trés amusés – aber wir haben den Klingelbeutel rumgehen lassen 🙂
Das Fazit: Alle waren glücklich, satt und um mindestens einen Satz im Wortschatz reicher!
>> Was es noch zu berichten gibt
Zwei supernette Busfahrer….ein bombastisches Wetter…hier grünt und blüht schon alles…überhaupt sieht Frankreich sehr romantisch aus – im Gegensatz zu uns: deswegen gehen wir jetzt schlafen
Gute Nacht
2. Tag
>> Melrand – Carnac – Concarneau – Pont-Aven – Quimper
Der zweite Tag begann früh – um 7:00 Uhr Frühstück mit Baguettes, Croissants und viel zu süßem Toastbrot. Dazu Nutella in rauen Mengen, Honig und Konfitüre allerlei Art aber auch kleine Käseecken, Joghurt und frischen Obstsalat. So gestärkt ging es um 8:00 Uhr los: mit Emmas Hilfe zunächst zurück in die Vergangenheit – ins Mittelalter. Wir besuchten das ausgegrabene und rekonstruierte Village de l’an Mil in Melrand. Dort erfuhren wir, wie die Menschen damals lebten, ihre Gärten kultivierten und ihre Tiere hielten. Einige von uns durften kurzzeitig selbst Ziegenhüter sein und die kleinen – bisweilen auch störrischen – Zicklein auf die Weide führen 🙂 Wir rochen nach Ziege, hatten matschige Füße, aber auch viel Spaß!
Weiter ging die Fahrt zurück in die Steinzeit – zu den Ménélithes in Carnac, von denen bis heute nicht genau bekannt ist, wer die Steine dort in Reih und Glied aufstellte und warum. Wir erforschten das auch nicht weiter, genossen aber den magischen Anblick und machten tolle Fotos.
Aus der Steinzeit führte uns Antonia wieder zurück ins 19. Jahrhundert. Auf den Spuren Paul Gauguins eroberten wir das malerische Städtchen Pont-Aven… na gut…. auf der suche nach Verpflegung eroberten wir seine Crêperien und Boulangerien für den Mittagssnack.
So gestärkt machten wir uns auf, mit Gina die Festung der Ville Close in Concarneau zu erstürmen. Die einzige, die einen Flunsch zog, war Frau Franz, da es im drittgrößten Fischereihafen Frankreichs nicht einen winzigen Fischladen gab, bei dem eigentlich Räucherfisch fürs Abendessen gekauft werden sollte …
Mittlerweile waren wir alle schon ziemlich platt von dem straffen Programm und den vielen Eindrücken, so dass wir uns freuten, dass Patricia uns nach Quimper führte – unsere Übernachtungsstation… Aber denkste – nix mit Hotel, Füße hochlegen und ausruhen…erst mussten noch alle in den nahegelegenen Supermarché. Wir brauchten ja schließlich un petit peu fürs Abendessen. Dieser erste Ausflug in einen französischen Supermarkt hat fantastisch geklappt, so dass wir uns eine Stunde später müde, hungrig und voller Vorfreude zu einem gemütlichen gemeinschaftlichen Abendessen zusammen fanden.
Nun aber ab ins Bett… Frau Franz und Frau Foltin sorgen dann nochmal dafür, dass alle Köpfe hinter den jeweiligen Türen und unter warmen Bettdecken verschwinden. BONNE NUIT, denn morgen haben wir wieder viel vor!
3. Tag
>> Quimper – Locronon – Halbinsel Crozon ‚Pen-hir‘ – Saint Thégonnec
Und wieder begann der Tag früh. Ein paar von uns waren spät im Bett und andere haben noch dazu verpasst, ihren auf Werktags gestellten Wecker auch auf das Wochenende zu stellen. Und nun ratet mal, wer das war?
Frau Franz und Frau Foltin kamen volle Möhre zu spät. Volle Möhre – da hätte jeder der Schüler noch locker 25min länger schlafen können!
ZzZzZzZzzzzzzzz
Quimper war wie erwartet sehr schön. Wunderschöne Kathedrale inmitten einer schönen Fachwerkaltstadt und dann der Besuch der Markthalle, wo wir so FRISCHE Sachen kaufen konnten, dass einige sogar noch ihre Beine und Fühler bewegten!!! Die bewegungsfrohen Waren haben wir jedoch verschmäht und uns stattdessen mit Käse, frischem Obst und Gemüse sowie einer großen Tüte Baguettes eingedeckt, die wir in der Mittagspause mit Blick auf den Atlantik verspeist haben. Ein tolles Erlebnis in toller Atmosphäre. Einige hatten vor Reiseantritt den Wunsch geäußert, im Atlantik zu baden, wenn sie am Meer stehen. Sie wussten nicht, wie kalt der Atlantik zu dieser Jahreszeit ist! Aber WOW!! Sie haben es tatsächlich gewagt.
Video und Fotomaterial zum Beweis existieren, haben wir aber selbstverständlich den Mutigen persönlichen überlassen. O-Ton unterschiedlicher Teilnehmer: „Der schönste Ort, den ich je gesehen habe!“ (Fotos folgen)
Einer unserer fleißigen Referenten – Kristina – hat uns überdies noch tiefer in den Zauber der bretonischen Flora und Fauna eingeführt.
Unser Besuch in Locronon wurde dann von einem Referat zur Geschichte und Architektur begleitet, welches Pia uns gehalten hat. Locronon ist ein malerisches bretonisches Dorf frei von Werbung und sonstiger moderner Prägung. Wie wir erfuhren, werden hier sowohl französische als auch englische historische Filmszenen gedreht und auch zur Erholung, wenn nicht sogar zur Meditation, bietet dieser Ort genügend Magie!
Von Magie zu Mystik ging es weiter nach St. Thégonnec – einem der schönsten Kalvarienberge der Bretagne. Zunächst suchten und besuchten wir allerdings die öffentlichen Toiletten, die weder magisch noch mystisch waren… Aber davon ließen wir uns unsere Stimmung nicht verderben und ließen uns von Viktoria und Annalena in die kryptischen Abgründe des Beinhauses führen…grusel-interessier…
Dies war wieder ein Tag voller Oh’s und Ah’s und Wunder…was auch in der Jugendherberge beim gemeinsamen Abendessen noch anhielt: für einige war es „ah‘-lecker“ und für andere eher „oh-was ist denn das? Das habe ich noch nie gegessen, das esse ich auch nicht …Ist das etwa Avocado ??????“ Satt sind dennoch alle geworden, denn es gab ja auch noch Dessert … Den Abend haben wir dann gemütlich vorm Kamin ausklingen lassen, noch ein bisschen französisch gesprochen, geduscht und unsere Sonnenbrände eingecremt.
4. Tag
>> Morlaix – Rosagranit-Küste – Gallisches Dorf – Cap Frehel – Saint-Malo
Unser Morgen in der Jugendherberge begann gemütlich – und interessant. Mit uns im Frühstücksraum saß eine weibliche Handballmannschaft – Les Paris Hand. Da hat man schonmal einen Blick riskiert und die Lage gecheckt 🙂 Dann aber doch Buffet gestürmt, Cornflakes alle gemacht. Aber dann – „Sagt mal, hat schon jemand die Jungs aus der 8 gesehen?“ Es war 08:17 – alles im grünen Bereich. Es wurde 08:18, 19, 20 … 45… Dann Sturmklopfen an der 116. Ein Blick in die Gesichter der Langschläfer und es war klar: An diesem Morgen waren die Betreuer nicht die letzten
Mit einer viertelstündigen Verspätung rollten wir durch Morlaix, erhaschten einen Blick auf das römische Viadukt und lauschten dabei Jasmins Ausführungen zu den römischen Einflüssen in der Bretagne. Lisa hat uns im Anschluss die Feste und Bräuche, die Trachten und Traditionen der Bretonen vorgestellt und wir fuhren an die Küste. Rosa Granitküste. Vivien setze die Vortragsreihe fort und wir erfuhren mehr zur keltischen/ bretonischen Musik. Diese – Küste – übrigens heute von oben grau, von überall windig, alle müde. Hm… „Schon wieder blöde Steine?“ „Sch… Wind!“ „Könn´wa nich im Bus warten? Mir is kalt“ „Wann gehn wa endlich SHOPPEN?“
Ja – man kann sagen, dies waren nicht die besten Voraussetzungen für die zauberhafte Gegend, in der wir nun unterwegs sein wollten. Doch siehe da, die blöden Steine entpuppten sich als prima Kletterfelsen, die Ebbe hatte zudem eine neuartige Muschelart zu Tage gefördert und dann kam sogar noch die Sonne durch die Wolken! Danke auch an Tobi für sein motivierendes Referat über die Küste und Steinformen.
Die zwei Stunden Aktivität bei Sonne, Wolken, Wind und Salzwasser haben uns so müde gemacht, dass uns zwar der Gedanke an ein Picknick, nicht aber der geplante Besuch im gallischen Freizeitpark gefallen wollte, woraufhin in demokratischer Abstimmung EINSTIMMING auf Asterix und Obelix verzichtet wurde und wir unsere Fahrt direkt zum Cap Fréhel fortsetzten.
Diese kleine nord-westliche Spitze Frankreichs brachte zunächst wieder nur „blöde Steine, sch… Wind und öde Natur“ mit sich. Aber der Eindruck trog (>> trügte, täuschte << Gibt es Deutschlehrer unter Ihnen? Wir haben länger gerätselt, wie es korrekter Weise heißen müsste und auch viel dabei gelacht ) und neben der Schönheit der Küste haben uns Alice und Dominik mit ihren Referaten überdies über die bretonische Sprache sowie die landschaftlichen Gegebenheiten des Cap informiert.
Wer hatte, hat fotografiert, was das Zeug hielt – bzw. die Speicherkarte hergab. Schön war das. Wunderschön sogar! Da waren sich alle einig. Und sch… Wind und sch….on wieder blöde Steine haben uns sämtlichst überwältigt.
>> Was es noch zu berichten gibt
Steine in Schildkrötenform für die phantasievollen Kinder ;-), Abendessen in einer französischen Pizzeria, Pizza Bambini als zweiter Plat Chaut für Maurice nach seiner Meeresfrüchtepasta mit Sahnesoße und je eine Mousse aux Chocolat für ca. die Hälfte unserer fröhlichen Reisegruppe.
5. Tag
>> Mont Saint Michel – Gezeitenkraftwerk – Endlich SHOPPING
Dieser Morgen lief wie geschnitten Brot. Um 08:03 waren alle Schüler beim Frühstück und jeder bekam, was er gerne wollte. Tagesordnungspunkt Nr. 1 – der Besuch des Mont Saint Michel wurde nur durch einen – oder zwei mittelangenehme Randbedingungen überschattet. 1. ein drei-Kilometer langer Fußmarsch vom vermeintlichen Parkplatz sowie 2. die Parkgebühr in Höhe von 56!!!€ für unseren Reisebus. Da wir finalement nicht um die Parkgebühr herum kamen, hatte sich zumindest – und glücklicherweise – der von allen gefürchtete Fußmarsch vom Bus zur Abtei erledigt.
Das bedeutete natürlich nicht, dass wir nicht trotzdem „gelatscht“ wären. Wie der Name schon sagt, handelte es sich bei unserem heutigen Programmpunkt um einen Berg, den wir erklommen, um die sich darauf befindliche Abtei, ein Mönchskloster, zu besichtigen. Sehr beeindruckend in Architektur und Geschichte, über die uns Lara eingehend berichtete. Hohes Potenzial, sich zu verlaufen. Und: der Ausblick bei Ebbe erweckte den Eindruck, sich mitten in der Wüste zu befinden.
Danach sind wir durch die historischen kleinen verwinkelten Gäßchen geschlendert, ein allerdings eher stark touristisch geprägtes Spektakel, und haben nach etwa 2,5 Stunden den Rückweg angretreten. Rückweg: Das hieß zunächst noch ein Halt im hiesigen Supermarché, bei dem wir für das gemeinsame Abendbrot einkauften und uns für die bevorstehende lange Busfahrt am Dienstag versorgten.
Dann wurde es technisch. Jessica erklärte uns bei der zweimaligen Überfahrt über die Staumauer der Rance die Funktionsweise des Gezeitenkraftwerks, das mithilfe von Ebbe und Flut Energie gewinnt.
Energie brauchten wir jetzt auch, denn wir stürmten für 3 Stunden die Innenstadt zum S H O P P E N…. Ein jeder wurde fündig, auch wenn es nur ein Eis war.
Danach trafen wir uns zum gemütlichen gemeinsamen Abendessen im Hotel und ließen entspannt die letzte Soirée bei Cidre …Ähhh Apfelsaft ausklingen… Naja nicht alle, manche fielen halb neun fix und fertig ins Bett. Morgen wieder Busfahrt – da kann ein bißchen ausgestreckter erholsamer Schlaf am Vortag nicht schaden
6. Tag
>> Fougères – Vorbei an Dinan und ab nach Hause
Es wird spannend. Wer heute nicht pünktlich ist, muss hier bleiben! Nein, Spaß. 07:11 und die Erwachsenen sitzen bereits beim Frühstück. Gepackt ist, Kaffee haben wir auch. Nun warten und hoffen, dass alle pünktlich aufstehen! Zur gestrigen Nachtruhe lagen in den Betten nur die Souvenirs, nicht aber die Kinder!
Trotz Stacheln im Po und an den Händen Schnittwunden von den Muschelfelsen und Rosa Granit hatten wir eine fantastische Woche, die leider viel zu schnell vorüber gegangen ist.
Wir freuen uns nun auf die noch ausstehenden Referate – und auf unsere Lieben zu Hause in und um Berlin!
Das Abschlusswort folgt selbstverständlich ….
Au Revoir La France – à très bientôt.
Wir werden Dich vermissen!